Lesung zu Leben und Werk von Alexandra Kollontai mit Cellobegleitung
Alexandra Kollontai (1872-1952) war nicht nur die weltweit erste Ministerin und Botschafterin, die alleinerziehende Mutter war auch eine vehemente und erfolgreiche Verfechterin der rechtlichen und sozialen Emanzipation von Frauen. Sie war maßgeblich dafür verantwortlich, dass in der jungen Sowjetunion die rechtliche Fixierung der Geschlechterverhältnisse für Frauen wesentlich zum Besseren veränderte. Sie erreichte die Lockerung des Eherechts, die Verbesserung des Mutterschutzes und die Einführung des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch.
Es lesen:
Katharina Volk (Köln), Politikwissenschaftlerin, Forschungsschwerpunkte: Feministische Ökonomiekritik, Kritische Gesellschaftstheorien und (feministische) Utopien.
Mareen Heying (Bochum), Historikern, Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Sexarbeit, Widerstand von Frauen gegen den Faschismus, Geschlechtergeschichte.
Am Cello:
Donja Djember
Kollontais Ideen zur Vergesellschaftung reproduktiver Aufgaben durch Volksküchen und kollektive Formen der Kindererziehung und des Wohnens sind damals wie heute visionär.
Kollontais feministische Themen sind heute genauso aktuell wie vor 100 Jahren: Auch heute beschäftigen sich feministische Menschen maßgeblich mit der Frage, wie gesellschaftliche Reproduktion organisiert wird (Stichwort „Care“), Frauenkörper sind nach wie vor im Fokus konservativer, religiös-fundamentalistischer und kapitalistischer Interessen und durch die Weiterentwicklung von Reproduktionstechnologien werden alte Fragen neu aufgerufen.
Wir wollen uns sowohl Kollontai nähern als auch mit ihr Maß anlegen an die Lebensrealität von Frauen heute und über aktuelle Herausforderungen an den Feminismus ins Gespräch kommen.
Um Anmeldung zur Planung der Verpflegung vor Ort unter kontakt@rls-nds.de wird gebeten.